Nach knapp 2 Stunden Fahrt führen uns unsere letzten Kilometer bis an unser Ziel wieder einmal über eine gravel road, eine Schotterstraße. Schotterstraßen in den Bergen Südafrikas sind ein Traum und man weiß beim Fahren, dass man seinem Ziel ganz nah ist.
Und der Weg führt die Kapteinskloof Mountains hinauf, östlich von St. Helena Bay. Die nächsten beiden Tage verbringen wir in einem Cottage auf diesem Berg, im Mountain Mist.

Unser Cottage ist ein geräumiges Holzhaus für 4 Personen mit Blick auf die etwa 60 Kilometer entfernte Westküste. Wir beziehen unsere Zimmer und starten auch gleich den Braai auf dem Steingrill vor dem Cottage. Von hier aus haben wir einen perfekten Blick auf den Sonnenuntergang. Und nachdem die Sonne im Atlantik verschwunden ist, gehen in den Küstenstädten vor uns die Lichter an – in St. Helena Bay, Paternoster, Saldanha und sogar Langebaan können wir von hier oben sehen. Ein wahnsinnig schöner Ausblick.

Es gibt fürs Grillen mit Sicherheit schlechtere Ausblicke. Und hier oben auf dem Berg sind wir fast allein und wir genießen die Ruhe und Idylle der Natur. So sind Fleisch und Würstchen im Nu fertig und wir machen es uns im Cottage gemütlich. Den weiteren Abend verbringen wir bei einer Flasche Wein und Kartenspielen.

Am nächsten Morgen erkunden wir den Berg. Wenige Meter vor unserem Cottage liegt ein Naturpool, der sich mit Wasser des Gebirges füllt. Für eine kleine Abkühlung kann man hier sogar eine Runde baden. Und das alles mehrere Hundert Meter über der Westküste mit dem Berg im Rücken. Von hier aus lassen sich auch die Vögel beobachten, die diese Berge ihr Zuhause nennen.

Wir spazieren noch etwas über den Berg. Mehrere Cottages sind hier direkt an Abhängen gebaut mit Blick auf die umliegende Landschaft. Andere Menschen kommen uns auch jetzt nicht entgegen. Ein paar Eidechsen kreuzen unseren Weg und in der Ferne kann man ab und zu ein paar Paviane und Böcke beobachten. Auch Dassies und Schildkröten kann man hier in den Bergen sehen. Tiere gibt’s hier in jedem Fall deutlich mehr als Menschen.
Wir blicken auf die Gebirgskette auf der anderen Seite unseres Berges. Hier hat man zwar keinen Küstenblick, doch ist auch hier die Aussicht fantastisch. Durch den Regen der vergangenen Wochen sind die meisten Felder, auf die wir blicken, satt und grün.

Wieder zurück am Cottage muss auch heute der Braai angeworfen werden. Holz haben wir mehr als genug mitgenommen. Den Nachmittag verbringen wir mit Grillen. Hühnchen, Steak, Würstchen – alles kommt auf den Braai. Während das Essen auf dem Braai brutzelt machen wir es uns in der Hängematte vor unserem Cottage gemütlich – so lässt es sich aushalten.

Nach dem Essen spazieren wir wieder die Schotterstraße entlang und beobachten den Sonnenuntergang und wie auch heute die Lichter an der Westküste angehen.

Am nächsten Morgen wollen wir das Gebirge vor unserem Cottage erkunden. Die Feldformationen ähneln denen der 100km entfernten Cederberg Mountains und auch den Felsformationen der Tafelbergkette in Kapstadt. Vor unserem Cottage startet ein kleiner Wanderweg, über den wir zu der Felsformation gelangen. Und hier wartet eine besondere Entdeckung auf uns – Höhlenmalereien.

Denn vor mehreren Hundert Jahren, bevor die ersten Siedler das Land betraten, lebten hier die Ureinwohner Südafrikas, die KhoiSan. Und sie hinterließen in dem Gebirge einige Malereien, die man auch heute noch bestaunen kann. Der Weg dorthin ist nicht ganz einfach, aber es lohnt sich. Neben den Höhlenmalereien der KhoiSan kann man von hier auf die Bergkette aus einer anderen Perspektive beobachten. Wir können verstehen, warum schon die Ureinwohner diese Region mochten.

Mountain Mist
Das Mountain Mist bietet Übernachtungen in Ferienhäusern auf den Kapteinskloof Mountains an der Westküste an. Die zwei Holzhäuser für 4 Personen und das Holzhaus für 2 Personen und das Haus für 8 Personen sind mit Blick auf die Westküste gebaut und von Gebirgshängen umgeben. Die Häuser sind voll ausgestattet mit Schlafzimmer, Küche, Wohnzimmer, Strom, Wasser und Heizung.
Die Übernachtung in einem 4-Personen-Haus kostet zur Hochsaison 1500 Rand (100 Euro), außerhalb 1150 Rand (80 Euro). Das Haus für 2 Personen kann für 1100 Rand (75 Euro) zur Hochsaison) und 900 Rand (60 Euro) außerhalb angemietet werden. Das 6-Personen-Haus kostet 2500 Rand (170 Euro) zur Hochsaison und 1500 Rand (100 Euro) außerhalb.

Vor Ort auf dem Berg können Wanderrouten genutzt und die Schotterstraße mit dem Mountainbike befahren werden. Naturliebhaber können Vögel beobachten und zahlreiche weitere Tiere, wie Böcke, Paviane, Kühe, Dassies und Schildkröten sehen. Zudem können die in Südafrika berühmten Fynbos-Pflanzen bestaunt werden. Im August und September blühen die Felder der Westküste.
Tipps
Das Mountain Mist eignet sich gut für eine mehrtägige Auszeit in der Natur. Es liegt sehr ruhig auf einem Berg, den man über eine 15km lange Schotterstraße erreicht. Besonders Naturliebhaber, die abseits von touristischen Gegenden übernachten möchten, wird es hier gefallen.

Man kann diesen Ort gut auf einer Erkundungsreise durch die Westküste oder auf dem Weg nach Namibia ansteuern. Es empfiehlt sich, hier mindestens 2 Tage zu bleiben, da die Anfahrt von den traditionellen Westküstenorten Langebaan oder Paternoster knapp 90 Minuten dauert. Aber es lohnt sich in jedem Fall. Besonders, wenn man mal eine nicht so touristische, aber sehr schöne, Gegend Südafrikas bereisen möchte.
Falls Ihr hier eine Übernachtung bucht, würde es mich freuen, wenn ihr dabei erwähnen würdet, dass ihr über meinen Blog auf die Unterkunft aufmerksam geworden seid.
Kontakte und Adressen
Mountain Mist
Aurora 7325
Tel: +27 22 952 1750
Cell: +27 82 677 5770
E-Mail: book@mountainmist.co.za
Website: www.mountainmist.co.za
Mehr Blogs gibt es in meinen ebooks und dem Taschenbuch “joweberamkap – Kapstadt-Tipps vom Auswanderer” auf Amazon.de:
ebook: Kapstadt-Tipps vom Auswanderer, Teil 5-8
Taschenbuch: Kapstadt-Tipps vom Auswanderer, Teil 5-8

Taschenbuch: Kapstadt-Tipps vom Auswanderer, Teil 1-4

